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Romantik, Weitblick und ein gutes Tröpfchen: Wandern in Dresden Elbland


Der Sächsische Weinwanderweg und die Seußlitzer Weinsichttour führen zu einer der schönsten Weinsichten Sachsens, der Aussicht über die Weinberge und die Elbe in Diesbar-Seußlitz. Foto: Sebastian Weingart
Der Sächsische Weinwanderweg und die Seußlitzer Weinsichttour führen zu einer der schönsten Weinsichten Sachsens, der Aussicht über die Weinberge und die Elbe in Diesbar-Seußlitz. Foto: Sebastian Weingart

Meißen, 02.05.2024

Sachsen ist eines der kleinsten und zugleich sortenreichsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Seit über 850 Jahren wird an den sonnigen Hängen im Elbtal von Dresden Elbland Wein angebaut. 1400 Winzer, davon mehr als 90 Prozent Kleinwinzer, kultivieren auf einer Fläche von nur 500 Hektar mehr als 75 registrierte Rebsorten, darunter einige Raritäten. Entlang der Weinberge und durch Wälder, vorbei an Schlössern und Winzerhäusern schlängeln sich einige der schönsten Wanderwege der Region. In der Nähe laden Restaurants, Weingüter und Straußwirtschaften dazu ein, die sächsischen Raritäten dort zu verkosten, wo sie produziert werden. Drei Tipps für den Wandersommer und -herbst 2024!


Sächsischer Weinwanderweg

Er ist der Klassiker und das Flaggschiff unter den Weinwandertouren im Freistaat: der Sächsische Weinwanderweg. Auf knapp 90 Kilometern führt er mitten durch das Weinanbaugebiet an der Elbe. Historische Steillagen mit Bruchsteinmauern, der Fluss mit seinen naturnahen Ufern, prunkvolle Schlösser, barocke Gärten und Parks sowie gemütliche Weingüter und Straußwirtschaften liegen am Wegesrand. Die Strecke, markiert mit dem Symbol einer roten Traube, ist in sechs Etappen zwischen 15 und 18 Kilometern unterteilt. Dank guter ÖPNV-Anbindung können die Etappen auch einzeln als Tagestouren gelaufen werden. In einem Audioguide, der über QR-Codes an 26 Stationen unterwegs abgerufen werden kann, kommen Winzer, Weinbotschafter und Weinhoheiten selbst zu Wort.

Der offizielle Startpunkt befindet sich in Pirna, der Perle an der Grenze zur Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Zur Blütezeit des Weinanbaus im 18. Jahrhundert dehnten sich die Rebflächen bis hierhin aus. Über den Königlichen Pillnitzer Weinberg oberhalb von Schloss und Park Pillnitz geht es vis-a-vis der historischen Altstadt von Dresden mit Frauenkirche, Zwinger und Semperoper nach Radebeul. Dort laden die historischen Terrassenweinberge, das Weinbaumuseum im Berg- und Lusthaus der Hoflößnitz und das Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth zu Zwischenstopps ein. Der Weg führt weiter über Meißen mit der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, der Weinerlebniswelt der Sächsischen Winzergenossenschaft und der Albrechtsburg ins Elbweindorf Diesbar-Seußlitz, wo die Genusstour in den gemütlichen Winzerstuben ausklingen könnte.


Sächsischer Weinwanderweg

Start: Pirna, Wanderparkplatz an der Elbe an der Postaer Straße im Ortsteil Oberposta

Ziel: Diesbar-Seußlitz, Schloss und Park Seußlitz

Strecke: ca. 90 Kilometer


Veranstaltungstipp

Einmal im Jahr, zu den Tagen des offenen Weingutes, bietet sich die Gelegenheit, die Vielfalt des sächsischen Weinanbaugebietes an einem einzigen Wochenende kennen zu lernen. Vom 24. bis 25. August öffnen 50 Winzer, Weingüter, Straußwirtschaften und Weinbaubetriebe ihre Türen, laden zum Verkosten ihrer Weine ein und führen Gäste durch ihre Keller und in ihre Weinberge. Dazu gibt es vielfältige musikalische und künstlerische Darbietungen.


Tage des offenen Weingutes

24. bis 25. August 2024


Seußlitzer WeinsichttourBrandneu und noch ein Geheimtipp ist die Seußlitzer Weinsichttour. Auf kurzer, leichter Strecke von nur knapp 5 Kilometern bietet sie Wanderern Naturerlebnis, Kulturgenuss und Weitblick. Perfekt für einen Spaziergang am Sonntagnachmittag. Markiert ist die Wanderung mit einem violetten Quadrat, einer Figur mit Weinglas und der Elbe.

Die Tour beginnt im historischen Ortskern des romantischen Elbweindorfes Diesbar-Seußlitz, führt an der barocken Schlosskirche, die der Dresdner Frauenkirchen-Baumeister George Bähr schuf, vorbei, durch den malerischen Schlosspark. Anschließend geht es ins Naturschutzgebiet Seußlitzer Grund, das mit seinen Teichen, Bächen und Laubwäldern Tieren wie Hirschkäfer, Springfrosch, Eisvogel und Schwarzspecht einen wertvollen Lebensraum bietet. Nach einem kurzen Aufstieg ist die Goldkuppe, die größte bronzezeitliche Wallanlage Sachsens, erreicht. Sie diente einst der Sicherung der Handelswege an der Elbe. Heute genießen Besucher von hier die „Schönste Weinsicht Sachsens 2020“. Zudem lädt eine Wellenliege Wanderer zum Verweilen mit grandiosem Panoramablick auf die Elbe ein.

Mitten durch die Weinlage Seußlitzer Heinrichsburg führt die Tour zur „Heinrichsburg“, die, anders als der Name vermuten lässt, ein schlichtes, 200 Jahre altes Gartenhaus ist. Von hier bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf Schloss, Schlosspark und Schlosskirche. Über eine historische Treppe, die von zwölf barocken Sandsteinfiguren gesäumt wird, geht es zurück in den Ort. Angekommen im Ortskern von Diesbar-Seußlitz laden das Wein-Café Anno 1272, die Weingüter Lehmann und Jan Ulrich sowie der Landgasthof Zum Ross zur Einkehr ein.


Seußlitzer Weinsichttour

Start/Ziel: Diesbar-Seußlitz, Parkplatz am Schloss Seußlitz


Karras-Rundweg: Auf den Spuren der Ritter zum Jagdschloss MoritzburgWandern auf einsamen Waldwegen, entlang von murmelnden Bächen und artenreichen Teichen zu Sachsens berühmtestem Jagdschloss: Das bietet der Karras-Rundweg zwischen Coswig und Moritzburg. Dabei folgen Wanderer in sanftem Auf und Ab den Spuren der Ritter von Karras, einem der einst wohlhabendsten Adelsgeschlechter im historischen Kurfürstentum Sachsen. Die Tour gibt es sowohl als kurze Etappe von 9 Kilometern als auch in einer langen Variante von 17 Kilometern. Das rot-weiße Wappen der Ritter weist den Weg. Ein Audioguide, der über die Website zum Wanderweg abgerufen werden kann, liefert spannende Hintergrundinformationen.


Startpunkt ist der im 19. Jahrhundert für den Betrieb von Mühlen angelegte Spritzgrundteich in Coswig. Ab hier führt der Weg entlang des Lockwitzbachs zum historischen Forsthaus Kreyern, das einst im Besitz der Ritter war. Der Sage nach soll Georg Karras den sächsischen Landesherren, Kurfürst Moritz, in der Schlacht bei Sievershausen 1553 aus dem Hinterhalt erschossen haben, nachdem er sich zuvor mit ihm um das Land gestritten hatte. Vorbei an zwei Teichen geht es weiter durch den stillen Friedewald, einst Jagdgebiet des Kurfürsten, bis zum berühmten Jagd- und Lustschloss Moritzburg. In der Dauerausstellung schwelgen Gäste im Glanz des augusteischen Zeitalters. Höhepunkt ist das legendäre Federzimmer, ein Kunstwerk aus Millionen von südamerikanischen Vogelfedern.

Zurück verläuft die Strecke über drei Aussichtspunkte, wovon der letzte, der 200 Meter umfassende „Hohe Stein“ einen traumhaften Blick über Wälder und Weinberge bis zum Meißner Dom und dem Spaargebirge bietet. Zur Einkehr laden am Ziel die Spitzgrundmühle Coswig, unweit davon das Weingut Matyas und das Landgasthaus Am Talkenberger Hof ein.

Karras-RundwegStart/Ziel: Spitzgrundteich Coswig oder Markttreff Moritzburg (Schlossparkplatz)Strecke: zwei Varianten, 9 und 17 Kilometerwww.karras-rundweg.de 


 

Tourismusverband Elbland Dresden e.V.

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