Schusterlieb’s brand schenkt am Samstag in Radebeul farblosen Eierlikör und Kometenstaub aus
- meeco
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Ein Leben ohne Udo ist möglich, aber sinnlos
Radebeul, 09.05.2025
Seit er 1976 das erste Mal einen Song von Udo Lindenberg hörte und dann nicht mehr von seiner Musik loskam, bezeichnet sich der Neukircher Brennmeister Steffen Lindner als sein Fan und fühlt sich inzwischen wie Udo auch als „Rock’n’Roller“. Ende der 70er erwarb er seine erste Langspielplatte „Livehaftig“ mit Westgeld der Oma im Intershop und seit 1990 besuchte er alle Lindenberg-Konzerte in Dresden und Leipzig. „Udos Musik hat mein Leben schon ganz schön mitgeprägt“, verrät Lindner. „Als ich damals feststellte, dass meine heutige Frau am gleichen Tag Geburtstag hat wie Udo, da konnte ja auch in dieser Ehe nichts mehr schiefgehen.“
Irgendwann beschloss Lindner, als Dank für Udos Lebensbegleitung ihm zu seinem 70. Geburtstag etwas Besonderes zu kreieren. Erst sollte es ein Whiskey, passend zum Lied „Lady Whiskey“, sein – doch Udo schwor den harten Drinks ab und gurgelte lieber mit Eierlikör, um seine Stimme zu ölen und sein Leben zu schonen. Da kam Lindner auf die Idee, einen klaren „Eierlikör“ zu entwickeln, was sich aber anfangs als schwierig erwies. „Davon ausgehend, dass ich nicht der Einzige sein werde, der einen Eierlikör für Udo machen wird, sollte die Schusterlieb‘s-Interpretation anders sein. Zum Glück ist meine Tochter auch Brennmeisterin und Lebensmittelchemikerin, mein Sohn Diplom-Biotechnologe – und beide unterstützten mich bei der Lösungsfindung“, so Lindner weiter.
Verschiedene Versuche ohne durchschlagenden Erfolg ließen Lindner fast verzweifeln. Erst die schonende Erhitzung der natürlichen Rohstoffe sorgte für den Durchbruch. Herausgekommen ist ein Produkt mit den Bestandteilen eines gängigen Eierlikörs, lediglich die Farbe und der hohe Zuckergehalt sind auf der Strecke geblieben. Die Flasche in Eiform formte ein Thüringer Glasbläser und eine sächsische Glasmalerin bemalte die Flasche nach den Vorgaben eines Steinigtwolmsdorfer Künstlers mit Udo, wie er aus dem Ei schlüpft. Jetzt musste nur noch ein Name für das destillierte Unikat gefunden werden. „Als Reminiszenz an Udo blieb ‚Udos Klares Ei’! Anlässlich seiner Auftritte in Leipzig durfte ich ihm damals als Geburtstagsgeschenk ‚seinen neuen Likör’ in einer Holzschatulle überreichen“, sagt Lindner. Lindenberg bezeichnete das „Klare Ei“ als „schönes Geschenk“ eines Magiers, der hier was ganz Besonderes gezaubert habe. Zwischenzeitlich ließ Lindner das Produkt als „Klares Ei“ für Jedermann aufleben.
2023 war der Neukircher auf geführter Stadtrundfahrt durch Hamburg zu den Udo-Lindenberg-Stationen. Dabei traf er René Oschmann aus Wuppertal, der ihm von seiner siebenköpfigen Band „Udopia“, einer von Udo lizensierten Lindenberg-Coverband, erzählte. „Zur Feier des Tages zückte ich eine Flasche ‚Klares Ei‘ aus meinem Mantel und wir stießen auf Udo an“, so Lindner. „Oschmann war so angetan vom Destillat, dass er vorschlug, doch auch was gemeinsam zu machen. Ein Wort gab das andere und letztendlich als Ehre für Udos ersten Nr.1-Hit ‚Wie ein Komet‘ fanden wir uns beim ‚Kometenstaub‘ wieder.“ Lindner fackelte nicht lange und entwickelte aus Gerste und Neukircher Zwieback das Grundgerüst, fügte echtes Gold sowie belgisches Malz, über Torf gedarrt, hinzu. „Das Malz passte perfekt dazu, denn das sind jetzt die Schmauchspuren – schließlich lässt ein Komet beim Einschlag, also beim Schütteln der Flasche, solche Spuren zurück“, so der Brennmeister. Vorstellen durfte er das Destillat auf einem Udopia-Konzert in Wuppertal und fand begeisterte Fans. Die hochprozentige Spirituose kann man bei Schusterlieb’s brand in Neukirch für 25 Euro (200 ml) käuflich erwerben.
Über Freunde erfuhr Lindner von der Einweihung einer Udo-Lindenberg-Collage diesen Samstag, 10. Mai 2025, ab 16 Uhr am Bahnhof in Radebeul-Kötzschenbroda. „Ich habe natürlich gleich bei der Stadtverwaltung angerufen und mir noch einen Probierstand auf der Eierlikör-Meile ergattern können. Leider musste ich einen anderen wichtigen Termin absagen, aber Udo geht eben vor. Ich halte das ähnlich wie Loriot mit seinem Mops – ‚Ein Leben ohne Udo ist möglich, aber sinnlos‘“, so Lindner abschließend.
Weitere Infos: www.schusterliebs.de und www.radebeul.de