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Cannabis Social Clubs in Dresden: Wo sind sie und was machen sie?

Cannabispflanzen
Canabispflanzen Quelle: unsplash

Auch Dresden folgt dem Lauf der Zeit und so haben im Januar 2025 nach langem Hin und Her die ersten Cannabis Social Clubs hier Wurzeln schlagen dürfen. Den Anfang machte der „Mariana Cannabis Club Dresden e. V.“, weitere folgten auf den Fuß.


Wie überall nach der Teillegalisierung bleibt auch in Dresden die Debatte zwischen Befürwortern und Widersachern nicht aus. Die Stadt wählt weise den Mittelweg und passt sich mit definierten Konsumzonen der neuen Gesetzeslage an.

Die Clubs selbst wecken selbstbewusst die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Dank permanentem privatem Engagement und jeder Menge Herzblut gelten sie als eine gern genutzte Anlaufstelle für Cannabisliebhaber und solche, die es werden wollen.


Ziel der Mission

Den Club-Mitgliedern soll es dabei nach eigener Aussage um einen entspannten und verantwortungsvollen Konsum gehen. Im Vordergrund stehen das Beisammensein inmitten einer freundlichen und offenen Community, sowie nicht zuletzt der sichere Konsum.

Mit der neuen Freiheit entsteht bei positivem Verlauf eine Win-win-Situation für Stadt und Bewohner. Das kulturelle Angebot der Elbestadt gewinnt an Diversität, wird weiter attraktiv für jüngere Besuchergruppen. Die Club-Mitglieder selbst sehen sich dankbar bestätigt, machen sie sich doch bereits seit Jahren stark für die Legalisierung der Droge und werben mit Aufklärungskampagnen für eine Entkriminalisierung und kontrollierbare Anbaubedingungen.


Gemeinschaft für Verbraucher

Nachhaltiger und pestizidfreier Anbau in direkter Nähe zum Konsumenten soll das Endprodukt in der Anwendung vorhersehbarer und sicherer machen. Jeder Club verpflichtet sich gegenüber seiner Mitglieder zudem zu Präventionsmaßnahmen. Die Gefahren einer möglichen Sucht werden herausgestellt. Man unterstützt einander, statt in verborgenen Tabuzonen zu versinken.

Der Cannabisgebrauch darf Genuss werden und soll – so das erklärte Ziel – in die Gemeinschaft führen. Exklusive Events, Informationsveranstaltungen und natürlich Partys unterstützen dieses Anliegen.


Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit

Zudem engagierten sich die Clubs in der Öffentlichkeit, klären auf und treten aktiv für einen vorurteilsfreien Blick auf ihre Mitglieder ein. Dazu gehören medizinische Informationsveranstaltungen und Maßnahmen des Jugendschutzes. Es können Produkte und Vorgehensweisen empfohlen werden.

Unerfahrene Mitglieder lernen, Gebrauchsmengen risikoarm abzuschätzen und sich und die Menschen in ihrer Umgebung mit entsprechenden Zusatzprodukten vor möglichen Sekundärfolgen des Konsums zu schützen.

So kann etwa ein Aktivkohlefilter empfohlen werden. Solche Filter reduzieren die Schadstoffaufnahme während des Inhalierens in ähnlicher Form, wie wir es von Zigaretten kennen. Der Rauchgeruch wird minimiert, der Konsum diskreter. Man möchte es also gemütlich miteinander haben, ohne potenzielle Risiken außer Acht zu lassen.

Zu diesem Ziel tragen neben Infoveranstaltungen auch Workshops zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Jeder Club findet seine eigene Mischung anregender Wellbeing-Events. Mal ist es Yoga, mal ein Filmabend. Natürlich ist das Gemeinschaftsleben nicht räumlich gebunden. Die Social Clubs sind untereinander vernetzt. Man trifft sich, lernt neue Leute kennen und kommt so auch ein wenig herum.


Aber: Gras wird nicht umgetopft?

Bei alledem kommt selbstverständlich auch der Anbau nicht zu kurz. Anfänger profitieren vom Anbauwissen alter Hasen. Aber (wichtig): In den Clubs wird nur zum Eigenbedarf der Mitglieder produziert. Anbauworkshops und Sortenkunde machen aus der gemeinsamen Vorliebe ein ernstzunehmendes Hobby. Die Debatten reichen weit über den Genuss hinaus und können sich ausführlich mit unterschiedlichen Wirkstoffen beschäftigen. Man darf also gern den grünen Daumen spielen lassen.

Ob man das auch zwingend muss, um dauerhaft Mitglied bleiben zu können, ist bisher nicht abschließend geklärt. Laut Gesetz ist eine “Mitarbeit” vorgeschrieben. Bisher finden die Clubs jeweils eigenen Lösungen, diesem Anspruch gerecht zu werden.


Übergeordnet aktiv

Sämtliche Cannabis Social Clubs sind einem Dachverband untergeordnet. Der CSCD vertritt die Interessen der Cannabis Clubs in Deutschland in Politik und Medien. Er hält den Austausch mit anderen Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene lebendig, wodurch den einzelnen Vereinen eine kompetente Haltung gegenüber der Polizei und anderen relevanten Behörden ermöglicht wird.

Dahinter verbirgt sich die Idee, über eine verantwortungsvolle und regulierte Herangehensweise, Vorurteile abzubauen und eine rationale Drogenpolitik zu fördern.


Cannabiskonsum und Clubmitgliedschaft in Dresden

Trotz der neuen Offenheit ist auch in Dresden der Konsum nur an ausgewiesenen Orten erlaubt. Freigegebene Bereiche sind etwa in der Altstadt und in einigen Zonen des Großen Gartens ausgeschrieben.

Vielleicht wichtig: Wer abends zum Feiern die Elbe überquert und in Neustadt absteigt, wird in den allermeisten Fällen auf seinen Joint verzichten müssen. Hier überwiegen die Verbotszonen.

Ganz allgemein sind in der ganzen Stadt die üblichen Verhaltensregeln im Umgang mit Konsumcannabis zu beachten. Vor allem auf den expliziten Abstand zu Fußgängerzonen, Schulen und Spielplätzen wird Wert gelegt.


Die Clubs selbst findest du nach kurzer Onlinesuche über interaktive Karten und Adresslisten:

  • Mariana Cannabis Club Dresden e.V.: Jagdweg 1-3, 01159 Dresden

  • Elbtalhanf e.V.: Cossebauder Straße 2, 01157 Dresden

  • HQ Dresden Cannabis Social Club: Wilhelm-Franke-Straße 32, 01219 Dresden

  • Just Plants Dreden e. V.: Kötzschenbroder Straße 42, 01139 Dresden

Beachte allerdings, dass sich eine Vielzahl der Clubs noch in der Gründung befindet. Es ist damit zurechnen, dass sehr bald weitere Adressen und Ansprechpartner hinzukommen. Sich regelmäßig zu informieren, lohnt in jedem Fall.


Auch in Cannabis Clubs gilt: Safety first!

Meist sind es rechtliche Bestimmungen, die neu entstehende Vereine ausbremsen. Die Cannabislegalisierung ist in Deutschland an eine Reihe Regeln und Pflichten geknüpft, die auch (oder eben vor allem) für die neuen Social Clubs gelten. Bist du neu in der Szene und suchst nach Anschluss, achte unbedingt auf die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Definitionsgemäß ist ein Cannabis Social Club (CSC) ein nicht-kommerzieller Verein, der im Rahmen der deutschen Cannabis-Teillegalisierung ab Juli 2024 den gemeinschaftlichen Anbau und die Abgabe von Cannabis an seine Mitglieder organisiert.

Die Anzahl der möglichen Clubmitglieder wird vom Gesetzgeber auf 500 Teilnehmer begrenzt. Niemand darf jünger sein als 18 Jahre und alle müssen ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Wer sich in mehreren Clubs anmeldet, handelt gegen das Gesetz.

Die Abgabemengen sind streng limitiert. Mitglieder im kritischen Alter zwischen 18 und 21 Jahren erhalten monatliche maximal 30 Gramm, alle anderen 50 Gramm, allerdings nicht am Stück, sondern maximal in 25 Gramm Portionen.

Es gelten unumstößliche Vorschriften für Sicherheit, Lagerung und Ausgabelokale. Ein ordnungsgemäßer Verein verfügt über einen Sucht- und Präventionsbeauftragten sowie ein Jugendschutzkonzept. Werbung ist verboten, auch die Ausgabe erfolgt in neutraler Verpackung. Die Erzeugnisse müssen regelmäßig in Laboren auf Schadstoffe geprüft werden und sind mit Beipackzetteln versehen.

Zugelassen sind in Dresden nur Cannabis Social Clubs, die alle rechtlichen Vorgaben erfüllen. Überzeug dich dennoch vor Beitritt durch eine Live-Begegnung mit anderen Mitgliedern von deiner Auswahl.

Für Neugierige sei außerdem gesagt, dass ein reiner Bezug ohne Mitgliedschaft über die Social Clubs nicht möglich ist. Der Besuch in einem Cannabis Social Club ist damit eher kein spontanes Event. Mehr was Festes für Dauergäste.

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