Luxus am Meer: Warum das Krabbenbrötchen zum Gourmet-Snack wird
- Lust auf Dresden
- vor 4 Stunden
- 2 Min. Lesezeit

Ein Hauch von Meer, ein fluffiges Brötchen und zarte, frisch gepulte Nordseekrabben – das klassische Krabbenbrötchen ist für viele Urlauber an der Küste ein Muss. Doch der Preis für dieses Traditionsprodukt steigt rasant und lässt so manchen Besucher staunen: Bis zu 15 Euro müssen Feinschmecker aktuell dafür zahlen.
Dresden, 12.05.2025
Wer zum Beispiel an Hamburgs Landungsbrücken das bekannte Bistro „Brücke 10“ besucht, wird mit einem stolzen Preis konfrontiert. Dort kostet das belegte Brötchen mit den kleinen Köstlichkeiten inzwischen satte 15 Euro. Die Begründung: Engpässe bei der Lieferung. „Wir bekommen nur etwa die Hälfte dessen, was wir eigentlich bestellt haben“, erklärt ein Mitarbeiter des Lokals. Der Markt sei angespannt, die Nachfrage groß – und das Angebot begrenzt.
Tatsächlich haben sich auch die Erzeugerpreise spürbar erhöht. Für ein Kilogramm Krabben mit Schale werden derzeit rund 12 bis 13 Euro gezahlt – über ein Drittel mehr als im Durchschnitt des Vorjahres. Kein Wunder also, dass auch der Endpreis beim Verbraucher anzieht. Schließlich schlagen nicht nur die Rohware, sondern auch Verarbeitung, Transport und Personal zu Buche.
Auch in anderen Küstenorten variieren die Preise deutlich. Während ein Fischgeschäft in Büsum seine Krabbenbrötchen noch für 8,50 Euro anbietet, setzt ein Fischbistro in Flensburg auf einen Tagespreis – abhängig von Markt und Fangmenge. Ein klarer Trend ist zu erkennen: Das einstige Volksgericht wird zur Delikatesse.
Wir haben erst kürzlich über die steigenden Preise in der Gastronomie berichtet – und das Krabbenbrötchen ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Genuss zunehmend verteuert. Bald beginnt der Sommer, und für viele geht es wieder an die Nord- oder Ostseeküste. Dort gehören Fisch- und Krabbenbrötchen einfach zum Urlaubsgefühl dazu – trotz der teils gesalzenen Preise.
Wer trotzdem Lust auf maritime Snacks hat, findet Alternativen. In Mecklenburg-Vorpommern etwa sind Fischbrötchen mit Matjes oder Bismarckhering verbreiteter – und preislich stabil geblieben. In Rostock oder auf Rügen gibt es diese schon ab 4,50 Euro, in Stralsund für rund 5 Euro. Ein kulinarisches Erlebnis bleibt es allemal – auch ohne Krabbe.
Fazit: Das Krabbenbrötchen ist längst mehr als ein schneller Imbiss. Es wird zum Symbol für die Herausforderungen der Fischerei – und zum Luxusprodukt mit Meerblick. Wer sich den maritimen Klassiker gönnen will, sollte bereit sein, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Comments