Die 7-Prozent-Geschichte – Entlastung oder politisches Placebo?
- Redaktion Lust auf Dresden

- vor 16 Minuten
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Im politischen Berlin wird die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder als großer Erfolg verkauft. „7 Prozent bleiben“, heißt es – als wäre das ein Geschenk an die Branche, als wäre damit die größte Sorge der Gastwirte vom Tisch.
Wir im Gastro-Radar sagen klar: Das ist keine Entlastung. Das ist Schadensbegrenzung – und noch nicht einmal eine vollständige.
Denn während die Politik sich selbst feiert, passiert in der Realität Folgendes:
Energiekosten: steigen weiter
Wareneinkauf: steigt weiter
Personalkosten & Mindestlohn: steigen weiter
Bürokratie & Auflagen: steigen weiter
Versicherungen, Mieten & Gebühren: steigen weiter
Die 7 Prozent sind in Wahrheit nur das Einfrieren eines Zustands, der bereits jetzt kaum tragbar ist. Die Branche hat in den letzten Jahren Rücklagen verbrannt, Reserven geopfert und Geschäftsmodelle neu erfunden – nicht wegen politischer Unterstützung, sondern trotz politischer Untätigkeit.
Die bittere Wahrheit:
Die vermeintliche Entlastung wird von den Kostensteigerungen sofort aufgefressen – und übertroffen.
Das ist, als würde man einem durstigen Wanderer im Wüstensand einen Teelöffel Wasser anbieten und gleichzeitig seinen Rucksack um 10 Kilo schwerer machen.
Und währenddessen:
Die Politik verabschiedet einen Haushalt mit Rekordverschuldung. Milliarden um Milliarden – doch die Gastronomie soll dankbar sein, dass man ihr nicht noch zusätzlich 12 Euro vom Teller abzieht.
Überall fehlt Geld:
Kommunen
Pflege
Bildung
Infrastruktur
Kultur
Gastronomiestützprogramme? Fehlanzeige.
Und ja: Wir bleiben bei unserer Haltung.
Es braucht nicht kosmetische Entlastung, sondern strukturelle Verbesserung.
Die 7 Prozent sind überlebensnotwendig – keine Wohltat der Regierung.
Was wir fordern:
Planbarkeit
Verlässlichkeit
faire Rahmenbedingungen
langfristige Steuerstabilität
Anerkennung der Gastronomie als gesellschaftliches Rückgrat
Denn die Gastronomie ist nicht irgendein Wirtschaftszweig.Sie ist:
Arbeitgeberhunderttausender
sozialer Kitt
kulturelle Identität
Lebensqualität
Standortfaktor
Tourismusmotor
Wer ernsthaft glaubt, die Branche sei mit dieser Entscheidung „gerettet“, hat lange nicht mehr mit Gastronomen gesprochen – oder hat die letzten Jahre verschlafen.
Unser Fazit:
Die Politik spart an der falschen Stelle und symbolisiert Entlastung, wo in Wahrheit kein realer finanzieller Puffer entsteht. Die Regierung nimmt Schulden auf – die Gastronomen bezahlen sie mit ihrer Substanz.
Wir schauen weiter kritisch hin.
Für unsere Genuss-Partner.
Für unsere Region.
Für eine ehrliche, faire Gastronomie.
Gastro-Radar – klar in der Haltung.












