Weihnachtsmarkt‑Boom trifft Branchen‑Druck – Dresdens Gastronomie zwischen Exzellenz und Realität
- Redaktion Lust auf Dresden
- vor 3 Stunden
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Dresden steht in der Adventszeit im Fokus – nicht nur touristisch, sondern auch als Standort der Gastronomie. Besonders im Blickpunkt: der Dresdner Striezelmarkt, der zu den besten Weihnachtsmärkten Europas ausgezeichnet wurde. Während dieses Fest Riesenfrequenzen in der Innenstadt erzeugt und Händler sowie Gastronomie in Weihnachtsstimmung bringt, steht die lokale Gastronomie im Alltag weiterhin unter erheblichen Druck durch steigende Kosten und die anstehende Mehrwertsteuer‑Reform.
📌 1. Striezelmarkt als Motor – aber zu welchem Preis?
Der 591. Dresdner Striezelmarkt erhielt gerade eine europäische Auszeichnung („Excellent Christmas Market“) aus über 600 Bewerbern – ein starkes Signal für die Strahlkraft der Innenstadt und die Gastronomie entlang der Marktstände. Mit über 200 Händlern und einem Kulturprogramm zieht der Markt täglich rund 90.000 Besucher an und sorgt für kaum vergleichbare Frequenzen im Stadtzentrum.
Doch: hohe Besucherzahlen allein lösen keine strukturellen Probleme der Branche – sie kaschieren sie nur für die kurze Wintersaison.
📌 2. Politische Entscheidung – Mehrwertsteuer 7 % ab 2026
Bundesrat und DEHOGA Sachsen feiern die Entscheidung: ab 1. Januar 2026 sinkt die Mehrwertsteuer auf Speisen dauerhaft auf 7 % – von 19 % zuvor. DEHOGA‑Vertreter nennen es einen „Befreiungsschlag“ für Investitionen und Sicherung der Gastronomie‑Vielfalt, vor allem in kleineren Städten und ländlichen Teilen Sachsens.
Realistisch betrachtet bedeutet das aber nicht automatisch günstigere Preise für Gäste: Branchenvertreter betonen, dass viele Betriebe die Senkung nutzen müssen, um steigende Personal‑, Energie‑ und Warenkosten abzufedern und nicht aus eigener Tasche Preissenkungen zahlen können. Dieses Dilemma wird in vielen Schankstuben und Restaurants bereits heute offen diskutiert.
📌 3. Weihnachtsmarktpreise als Stimmungstest der Verbraucher
Die Debatte um Glühweinpreise am Striezelmarkt zeigt, wie empfindlich Verbraucher auf Preise reagieren: Einzelne Anbieter verlangen etwa 7 € für Glühwein, was im Netz sowohl Zustimmung als auch scharfe Kritik auslöst. Verbraucher sagen: „Abzocke“, während andere argumentieren, viele Kosten würden außerhalb des Blicks stattfinden. Diese Kontroverse steht symptomatisch für eine Branche, die zwischen wirtschaftlicher Not und Erwartungshaltung der Gäste balanciert.
🔍 4. Gesamtstimmung – Frequenz ja, Profitabilität ungewiss
Zwar locken Weihnachtsmarkt und Weihnachtswochenmarkt zahlreiche Besucher, doch bleibt die Grundfrage bestehen: Wer profitiert wirklich?
Lokale Wirtshäuser berichten von zwar vollen Tischen, aber kaum spürbaren Margen mehr nach Kosten.
Hotels melden zwar Buchungen, aber Personalengpässe und höhere Betriebskosten dämpfen Gewinne.
Diese Diskrepanz zwischen Visitationszahlen und wirtschaftlichem Erfolg ist der Kern des Problems.
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