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125 Jahre im Dornröschenschlaf versunkenes Landstück wieder zum Weinanbau belebt!


v.l.n.r. Winzer Dr. Volker Kahlert, Sabrina Papperitz (Sächsische Weinprinzessin) und Lutz Müller, Vorstand der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG Bildquelle: meeco Communication Services
v.l.n.r. Winzer Dr. Volker Kahlert, Sabrina Papperitz (Sächsische Weinprinzessin) und Lutz Müller, Vorstand der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG Bildquelle: meeco Communication Services

Dresden, 16.05.2022 (Kaitz)

Eröffnung des Kaitzer Weinbergs, dem „Enfant Terrible“ unter den Weingärten Sachsens.


Wenn einem alten Weinberg neues Leben eingehaucht wird

Wer Dr. Volker Kahlert kennt, weiß, diesem Mann ist eine Menge zuzutrauen. Aber 1.900 Quadratmeter Weingarten in einer Stunde mit 1.000 Pflanzen zu bestocken? Man glaubt, das geht nicht? Doch, es geht! „Ehrlicherweise“, so der erfolgreiche Gastronom und Manufakturwinzer, der bereits anderenorts in Sachsen einen Weinberg bewirtschaftet, „ist ein solches Wunder nur dank modernem GPS- und neuester Pflanztechnik möglich.“ 2018 pachtete Dr. Kahlert, der auch im Herzen von Elbflorenz eine Besenwirtschaft betreibt, genau den Grund und Boden, der zwar bis heute die Bezeichnung Kaitzer Weinberg trägt, aber bereits 1890 als Rebfläche endgültig aufgegeben worden war.


Nun nahm sich der wagemutige Manufakturwinzer dieses Stückchens Erde an, das zu gleichen Teilen sowohl ihm als auch der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG gehört und rekultivierte die Fläche. „Ich fand, dass dieser Weinberg im Süden von Dresden, zwischen Winzerhäuschen und Kaitzbach gelegen, es durchaus verdient hatte und sich aufgrund des Bodens und der Lage gerade Weißweine hier gut entwickeln müssten.“ Auch sei es immer zu wenig Wein, den sein bereits etablierter Pillnitzer Königlicher Weinberg für den Ausschank und Verkauf hergegeben habe. „Deshalb haben wir uns entschieden, hier auf dem über 125 Jahre im Dornröschenschlaf versunkenen Landstück den Weinanbau wieder zu beleben.“


Heute kultiviert Dr. Kahlert hier Weißweine wie Grauburgunder, Weißburgunder, Bacchus und den erst seit 2001 unter Sortenschutz gestellten Solaris. Gerade letzterer sei sehr früh in Austrieb, Blüte und Reifung, äußerst pilzresistent und habe eine sehr interessante Fruchtnote, die dem eingekreuzten Muskat Ottonel geschuldet sei. „Der Zeitpunkt 2018 für die Pflanzung des Weinbergs“, weiß Kahlert allerdings heute, „war leider denkbar schlecht gewählt, fiel sie doch genau in die Dürrejahre der jüngsten Vergangenheit. Aber wir haben die Pflanzen relativ gut durchgebracht und bereits eine geringe Menge 2021 vinifizieren können. Dennoch hoffen wir, dass es in diesem Jahr deutlich mehr wird, ohne Zugeständnisse an die Qualität zu machen.“ Bei seinen Weinen setzt Dr. Kahlert erst einmal auf Reintraubigkeit, ausschließlich im Stahltank ausgebaut. Für die Zukunft strebt der Winzer einen Gesamtertrag von rund 2.000 Litern an. „Die werden dann unseren Pillnitzer Wein hoffentlich gut ergänzen, auch wenn der Weinberg an sich noch gar nicht zu dem offiziell ausgewiesenen Weinbaugebiet Sachsen gehört. Gerade das macht ihn quasi zum Enfant Terrible,“ so Dr. Kahlert schmunzelnd.


Zur Wiedereröffnung des Kaitzer Weinbergs am Wochenende gab es diese Weine auch im Ausschank, diese waren allerdings innerhalb kürzester Zeit ausgetrunken. Für Unterhaltung sorgte unter anderem der Posaunenchor Leubnitz-Neuostra/Bannewitz, der göttliche Segen mit Andacht und Gebet der Kirchgemeinde durch Pfarrer Tobias Hanitzsch und eine Grußbotschaft der Sächsischen Weinprinzessin Sabrina Papperitz, die die ersten Weinflaschen des 2021er Jahrganges aus Kaitz für einen guten Zweck versteigerte. Wer mochte, konnte sich im Anschluss vom Weinberg aus einer Führung durch Kaitz mit Jens Krämer anschließen und nach der Rückkehr den musikalischen Klängen von Krambambuli lauschen.


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