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Gastro-Radar 2026: Was auf Gastronomie und Hotellerie zukommt

Gastro-Radar 2026: Was auf Gastronomie und Hotellerie zukommt

Das Jahr 2026 bringt für das Gastgewerbe eine ganze Reihe von gesetzlichen Änderungen, finanziellen Anpassungen und politischen Weichenstellungen. Nach mehreren Krisenjahren hofft die Branche auf Entlastung – gleichzeitig steigen die Kosten weiter. Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen und ordnen sie ein.


Mehrwertsteuer: Entlastung mit Fragezeichen

Zum 1. Januar 2026 soll der Mehrwertsteuersatz auf Speisen in der Gastronomie wieder dauerhaft auf sieben Prozent gesenkt werden. Der Bundestag hat dem im Rahmen des Steueränderungsgesetzes 2025 zugestimmt.

Ob die Regelung tatsächlich kommt, entscheidet jedoch der Bundesrat am 19. Dezember. Branchenverbände sehen in der Steuersenkung grundsätzlich Spielraum für Investitionen und Stabilisierung. In der Praxis dürfte ein Großteil der Entlastung jedoch durch steigende Lohn-, Energie- und Warenkosten aufgezehrt werden. Eine spürbare Preissenkung für Gäste gilt als unwahrscheinlich.


Mindestlohn steigt weiter

Ebenfalls zum 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde. Rund sechs Millionen Beschäftigte profitieren davon – auch viele im Gastgewerbe.


Für Betriebe bedeutet das weiter steigende Personalkosten. Besonders kleine Häuser und personalintensive Konzepte geraten dadurch zusätzlich unter Druck.


Minijob-Grenze wird angehoben

Die monatliche Minijob-Grenze steigt von 556 auf 603 Euro. Bundesweit gibt es knapp sieben Millionen Minijobber, rund 890.000 davon im Gastgewerbe.


Für Betriebe erhöht sich damit zwar die Flexibilität im Personaleinsatz, gleichzeitig steigen aber auch hier die Gesamtkosten.


Mehr Geld für Auszubildende

Ab 2026 gelten höhere gesetzliche Mindestausbildungsvergütungen:

  • Ausbildungsjahr: 724 Euro

  • Ausbildungsjahr: 854 Euro

  • Ausbildungsjahr: 977 Euro


Ziel ist es, die duale Ausbildung attraktiver zu machen. Für viele Gastronomiebetriebe ist das ein wichtiges Signal – allerdings auch ein weiterer Kostenfaktor.


Deutschlandticket wird teurer

Das Deutschlandticket steigt im Januar von 58 auf 63 Euro pro Monat. Rund 14 Millionen Menschen nutzen das Angebot.


Für Beschäftigte im Gastgewerbe, die auf den ÖPNV angewiesen sind, bedeutet das höhere private Ausgaben – ein indirekter Faktor bei Lohnverhandlungen.


Steuerfreibeträge steigen

Der Grundfreibetrag steigt 2026 auf 12.348 Euro, der Kinderfreibetrag auf 9.756 Euro. Das entlastet vor allem niedrige und mittlere Einkommen leicht.


Bürgergeld wird zur Grundsicherung

Das Bürgergeld soll künftig Grundsicherung heißen. Geplant sind verschärfte Mitwirkungspflichten und spürbare Leistungskürzungen bei Pflichtverstößen. Das Gesetz soll überwiegend ab 1. Juli 2026 greifen, befindet sich aber noch im parlamentarischen Verfahren.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind offen – insbesondere, ob sich dadurch die Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme im Gastgewerbe erhöht.


Betriebsrente für kleine Betriebe

Mit dem zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetz sollen kleine Betriebe einfacher betriebliche Altersvorsorge anbieten können. Zielgruppe sind Beschäftigte mit niedrigen und mittleren Einkommen.


Für Gastronomie und Hotellerie könnte das mittelfristig ein Instrument zur Mitarbeiterbindung werden.


Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener

Die Beitragsbemessungsgrenzen steigen:

  • Rentenversicherung: bis 8.450 Euro Monatsbrutto

  • Kranken- und Pflegeversicherung: bis 5.812,50 Euro


Das betrifft vor allem Führungskräfte und besser verdienende Angestellte.


2026 ist Wahljahr

In fünf Bundesländern stehen Landtagswahlen an, darunter auch Sachsen-Anhalt. Politische Debatten über Mindestlohn, Sozialleistungen und Steuern dürften sich weiter zuspitzen – mit möglichen Auswirkungen auf das Gastgewerbe.


Gastro-Radar-Fazit

2026 bringt keine echte Atempause für Gastronomie und Hotellerie. Die geplante Mehrwertsteuersenkung wirkt eher stabilisierend als entlastend, während steigende Lohn- und Nebenkosten die Betriebe weiter fordern. Wer bestehen will, braucht klare Konzepte, effiziente Abläufe – und realistische Erwartungen.


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