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Gastgewerbe: Der Trend zeigt weiter nach unten – und wir müssen endlich hinsehen

umgedrehte Stühle und fehlende Gäste im Restaurant

Ein kritischer Kommentar der gesamten Redaktion von „Lust auf Dresden“

Es gibt Momente, in denen wir als Redaktion kurz innehalten müssen, bevor wir schreiben. Momente, in denen Zahlen nicht nur Fakten darstellen – sondern Schmerzpunkte. Genau in einem solchen Moment befinden wir uns jetzt.


Die neuesten Daten aus September und Oktober 2025 sind ein weiterer Beweis dafür, wie tief das Gastgewerbe inzwischen im Abwärtstrend steckt. Und wir sagen es ganz klar: Diese Entwicklung tut weh. Nicht nur den Gastronomen. Nicht nur den Hoteliers. Sondern der gesamten Branche – der Kultur, dem Miteinander, der Lebensqualität und am Ende einem Teil unserer gesellschaftlichen Identität.


🔻 Ein Rückgang, der nicht mehr zu übersehen ist

Was uns besonders alarmiert: Die Rückgänge sind nicht punktuell, nicht saisonal, nicht „zufällig“.Sie sind strukturell. Sie sind anhaltend. Und sie sind inzwischen branchenweit spürbar.

September 2025 – die Zahlen zeigen es schonungslos

  • -1,3 % realer Umsatz im Gastgewerbe gegenüber August

  • -4,9 % im Vergleich zum Vorjahr

  • Hotels: -3,1 %

  • Gastronomie: -1,8 %


Wir merken es selbst bei unseren täglichen Gesprächen mit Gastronomen: Weniger Gäste unter der Woche. Mehr Zurückhaltung bei Bestellungen.Volle Kosten – halbleere Restaurants.


🔻 Oktober 2025 – der Absturz beschleunigt sich

Der DATEV-Index zeigt, was viele von euch im Alltag bereits spüren:

  • Mittelstand insgesamt: -0,6 %

  • Gastgewerbe: -5,5 % zum Vormonat

  • Bau & Handel ebenfalls im Minus


Und besonders erschreckend: Kleinstbetriebe, also die Herzstücke unserer Gastronomie, verlieren 5,0 % Umsatz. Während nur kleine und mittlere Unternehmen leicht wachsen.

Das bedeutet: Die Schwächsten treffen die Folgen am härtesten. Genau jene, die keine Rücklagen haben, keine Marketingabteilungen, keine großen Finanzpolster.


🔻 Beschäftigung sinkt – Löhne steigen

Auch das passt ins Bild eines Systems, das kurz vor dem Kippen steht:

  • Beschäftigung: -0,7 %

  • Löhne: +3,8 %


Wir haben immer betont: Faire Löhne sind wichtig. Doch steigende Personalkosten bei gleichzeitig sinkendem Umsatz sind eine toxische Kombination. Vor allem für kleine Gastro-Betriebe, die ohnehin am Limit wirtschaften.


🔻 Unser Fazit: Diese Politik stärkt nicht – sie zerstört

Wir formulieren das bewusst deutlich:

Es ist fahrlässig, wie wenig politische Konsequenz gezeigt wird. Es ist gefährlich, wie still dieser Absturz hingenommen wird. Es ist bitter, dass die Stabilisierungshilfen weder stabilisieren noch helfen.

Wir reden von einer Branche, die

  • Millionen Arbeitsplätze trägt,

  • Kultur lebendig macht,

  • Städte und Regionen prägt,

  • und unser aller Alltag bereichert.


Und genau diese Branche wird aktuell kaputtgespart, überreguliert und allein gelassen.


🔻 Warum wir das schreiben

Weil es unser Job ist – aber auch unsere Verantwortung. Wir kennen die Gastronomen persönlich. Wir besuchen ihre Restaurants, hören ihre Sorgen, sehen ihre leeren Terrassen, ihre Energiekosten, ihre Rechnungen. Wir reden mit Köchen, Servicekräften, Hoteliers, Zulieferern.

Wir wissen, wie weh dieser Trend tut. Und wir wollen, dass jeder Leser versteht: Die Lage ist ernst. Viel ernster, als es manche Entscheidungsträger wahrhaben wollen.


🔻 Was jetzt passieren muss

Wir als Redaktion sagen ganz klar:

  • Es braucht echte Entlastung, nicht Symbolpolitik.

  • Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen, nicht ständig neue Unsicherheiten.

  • Und es braucht eine Vision, wie Gastgewerbe und Mittelstand in Deutschland wieder Zukunft haben sollen.


Solange diese Antworten fehlen, wird sich der Trend fortsetzen. Und jeder weitere Monat wird mehr Betriebe kosten.


🔻 Unser Schlusswort

Wir bleiben dran.Wir berichten, wir analysieren, wir mahnen. Denn wenn wir die Stimmen der Gastronomen nicht laut machen – wer dann?

Der Gastro-Radar bleibt wachsam. Und wir hoffen, dass die Politik endlich aufwacht.


Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus regionalen Medien, insbesondere zur aktuellen Entwicklung in der Gastrolandschaft.

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