Luxus oder Alltag? Wenn der Eisbecher teurer wird als das Abendessen
- Redaktion Lust auf Dresden

- 7. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Die Preise steigen – und mit ihnen die Frage, ob Genuss in der Stadt zunehmend zum Luxusgut wird. Wer dieser Tage in Dresdens Eiscafés unterwegs ist, dem wird eines schnell klar: Die Eiskugel für zwei Euro ist längst keine Ausnahme mehr. Was früher als Sommervergnügen für kleines Geld galt, wird heute zum gut überlegten Snack.
Dresden, 07.05.2025
Und nicht nur das Eis lässt die Kassen klingeln. Noch vor wenigen Jahren konnte man für 35 Euro zu zweit essen gehen, inklusive Getränken. Heute reicht derselbe Betrag oft nur noch für zwei Eisbecher und zwei Kaffees. Ein direkter Vergleich, der die Auswirkungen der Inflation im Alltag fühlbar macht.
Die gestiegenen Kosten betreffen dabei nicht nur die Gäste, sondern auch die Gastronomiebetriebe selbst. So musste der bekannte Dresdner Gastronom Wolle Förster kürzlich zwei seiner vier „Sushi & Wein“-Lokale schließen. Der Grund: explodierende Preise für Personal, Energie, Mieten und Zutaten – bei gleichzeitig veränderten Essgewohnheiten der Kundschaft.
Essen gehen wird zur Ausnahme
Was früher regelmäßiger Bestandteil des Lebens war – der Besuch im Restaurant, das gemütliche Kaffeetrinken in der Innenstadt – wird für viele zur Ausnahme. Die Alternativen heißen heute Fastfood, Take-away und Lieferservice. Bequem, oft günstiger, aber selten ein echter Ersatz für das Erlebnis, das ein gemeinsames Essen vor Ort bietet.
Die Gastronomiebranche steht damit vor einer Herausforderung: Wie bleibt gutes Essen zugänglich, ohne an Qualität zu verlieren? Und wie können kleine und mittelständische Betriebe unter diesen Bedingungen bestehen?
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Es braucht neue Ideen, politische Unterstützung – und vielleicht auch ein gesellschaftliches Umdenken. Denn kulinarischer Genuss ist nicht nur ein Bedürfnis, sondern auch ein Stück Lebensqualität, das es zu bewahren gilt.
Ein Beitrag von Dirk Andersch








