World’s 50 Best Restaurants: Deutsche Lokale rutschen ab - auch Sachsen nicht vertreten

Die Spannung steigt – am 19. Juni wird das offizielle Ranking der weltbesten 50 Restaurants in Turin veröffentlicht. Doch schon vorab sorgte die Veröffentlichung der Plätze 51 bis 100 für Aufsehen: Gleich mehrere deutsche Gourmettempel mussten schmerzhafte Platzverluste hinnehmen.

Dresden, 06.06.2025

Besonders bitter traf es das renommierte Restaurant Tim Raue in Berlin, das vom 30. auf den 58. Platz zurückfiel. Auch das experimentell-kulinarische Nobelhart & Schmutzig, ebenfalls aus Berlin, wurde in der aktuellen Liste nur noch auf Rang 59 geführt (Vorjahr: 43). Damit verpasst Deutschland vorerst die prestigeträchtige Top 50.

Einen Lichtblick bietet jedoch München: Das Tantris Maison Culinaire konnte sich von Platz 88 auf einen beachtlichen Rang 73 vorarbeiten. Für das Traditionshaus unter der Leitung von Benjamin Chmura ist das eine Bestätigung der kontinuierlichen Arbeit an Präzision, französischer Spitzenküche und Service-Exzellenz. Der Stolz ist groß – sowohl beim Team als auch bei Direktor Matthias Hahn, der die internationale Anerkennung als "wunderbares Signal für unsere Vision" sieht.

Auch das Berliner Dessert-Restaurant Coda verteidigte seine Position in der erweiterten Liste – diesmal auf Platz 79. Dagegen ist das mit Spannung erwartete Restaurant Jan in München (2024 noch auf Platz 84) in der aktuellen Übersicht nicht mehr genannt – möglicherweise als Aufsteiger in die Top 50, deren Bekanntgabe erst in Turin erfolgen wird.

Eine Bühne für die Weltelite der Küche

Die Liste der Plätze 51 bis 100 zeigt eindrucksvoll, wie breit gefächert und global die Spitzengastronomie inzwischen aufgestellt ist: Vertreten sind Restaurants aus 25 Ländern auf sechs Kontinenten, darunter mit Arca in Tulum (Platz 67) ein neuer Star aus Mexiko und erstmals ein Restaurant aus Neuseeland, das Amisfield in Queenstown (Platz 99).

Auch Klassiker wie Schloss Schauenstein von Andreas Caminada in der Schweiz oder das slowenische Hiša Franko konnten sich mit soliden Platzierungen (52 und 69) behaupten. Die kulinarische Vielfalt reicht von südafrikanischen Top-Lokalen über japanische Sterne-Küchen bis hin zu neuen kreativen Konzepten in Südamerika, Indien und China.

Der Auswahlprozess basiert auf dem Urteil von über 1.100 internationalen Gastronom:innen, Kritiker:innen und Vielreisenden, deren Stimmen durch das Prüfunternehmen Deloitte validiert werden – ein komplexes System, das internationale Trends sichtbar macht, aber auch Diskussionen auslöst.

Was der Abstieg für die deutsche Gastronomie bedeutet

Dass kein deutsches Restaurant aktuell in den Top 50 vertreten ist, wirft Fragen auf. Trotz hoher kulinarischer Standards und internationalem Renommee scheint die kreative Entwicklung andernorts derzeit schneller zu sein. Der Trend geht klar in Richtung lokaler Verwurzelung mit globaler Raffinesse – ein Spagat, den andere Länder offenbar mutiger und innovativer meistern.

Allerdings bietet die erweiterte Liste auch Potenzial: Mit dem Tantris und Coda stehen zwei deutsche Häuser bereit, die sich im internationalen Vergleich zunehmend behaupten. Die Entscheidung über mögliche deutsche Aufsteiger in die Top 50 fällt am 19. Juni live bei der feierlichen Gala in Turin – inklusive Diskussionspanels und kulinarischer Highlights.

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Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus lokalen Medien, insbesondere zur aktuellen Entwicklung der Restaurantszene Deutschland und weltweit.