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Ausgezeichnete Weihnachtstradition: Wenn „Sicherheit“ zum Qualitätssiegel wird

Ausgezeichnete Weihnachtstradition: Dresdner Striezelmarkt erhält europäisches Qualitätssiegel

Der Dresdner Striezelmarkt ist offiziell einer der besten Weihnachtsmärkte Europas. Der traditionsreiche Markt wurde von der European Excellent Christmas Market Association (EECMA) mit dem Prädikat „Excellent European Christmas Market“ ausgezeichnet – eine Anerkennung, die jährlich nur an wenige ausgewählte Märkte vergeben wird.


Die feierliche Übergabe der Auszeichnung fand am 19. Dezember auf der großen Striezelmarkt-Bühne statt. Entgegengenommen wurde das Qualitätssiegel von Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka und Marktleiter Stefan Heilig.


Ein Weihnachtsmarkt mit europäischem Spitzenstandard

Der Dresdner Striezelmarkt überzeugte die internationale Jury mit einer Gesamtbewertung von 95 von 100 möglichen Punkten. Bewertet wurden Weihnachtsmärkte aus ganz Europa anhand von zehn Kriterien, darunter Angebotsvielfalt, Besucherführung, Einbindung in das Stadtbild, Sicherheit und Nachhaltigkeit.


Besonders hoch bewertet wurden:

  • das vielfältige Angebot der Händler und Schauwerkstätten

  • das ganzheitliche Besuchererlebnis

  • die starke Verankerung im Dresdner Stadtbild

  • sowie die hohen Standards bei Sicherheit und Nachhaltigkeit

In diesen Kategorien erreichte der Striezelmarkt sogar die Höchstpunktzahl.


Sächsisches Erbe trifft lebendige Weihnachtskultur

Was den Striezelmarkt seit Jahrhunderten prägt, ist die Verbindung von bergmännischem Brauchtum, sächsischem Kunsthandwerk und gelebter Weihnachtstradition. Über 200 Händler, Themenhäuser, Schauwerkstätten und ein kuratiertes Kulturprogramm machen den Markt zu weit mehr als einem Ort des Einkaufens – er ist ein kulturelles Erlebnis für Dresdner und Gäste aus aller Welt.


Internationale Anerkennung für Dresdens Aushängeschild

Die EECMA zeichnet jährlich lediglich zwölf Weihnachtsmärkte aus, die sich unter mehreren hundert europäischen Märkten durch besondere Qualität abheben. Dass der Dresdner Striezelmarkt in diesem exklusiven Kreis vertreten ist, unterstreicht seine herausragende Stellung im europäischen Weihnachtsmarkt-Ranking.


Für Dresden ist die Auszeichnung nicht nur ein touristisches Aushängeschild, sondern auch eine Bestätigung der kontinuierlichen Arbeit aller Beteiligten – von Händlern über Handwerker bis hin zu Organisation und Stadtverwaltung.


Adresse & Website

Dresdner Striezelmarkt📍 Altmarkt01067 Dresden


Kommentar der Redaktion: Wenn „Sicherheit“ zum Qualitätssiegel wird

Was uns als Redaktion bei der Auszeichnung des Dresdner Striezelmarktes nachdenklich stimmt, ist weniger das Prädikat selbst – sondern ein Kriterium, das dabei ganz selbstverständlich hervorgehoben wird: Sicherheit.

Natürlich ist es richtig, dass ein Weihnachtsmarkt sicher sein muss. Für Händler, für Familien, für Gäste aus aller Welt. Doch wenn Sicherheit heute zu einem entscheidenden Qualitätsmerkmal wird, dann stellt sich zwangsläufig die Frage: Warum ist das überhaupt notwendig?

Gemeint ist hier nicht die Sicherheit vor Glatteis oder Taschendieben. Gemeint ist – unausgesprochen, aber jedem bewusst – der Schutz vor Terroranschlägen, vor gezielter Gewalt, vor Szenarien, die noch vor wenigen Jahren undenkbar schienen. Dass Städte inzwischen mit Betonpollern, massiven Zufahrtssperren, bewaffneten Sicherheitskräften und aufwendigen Überwachungskonzepten arbeiten müssen, ist kein Zeichen von Normalität. Es ist ein Zeichen eines tiefgreifenden Problems.

Wir erleben aktuell, dass Millionenbeträge in temporäre Sicherheitsmaßnahmen fließen – auf Weihnachtsmärkten, bei Stadtfesten, bei Veranstaltungen. Geld, das Kommunen, Veranstalter und indirekt auch Händler und Gastronomen tragen. Gleichzeitig bleibt der Eindruck, dass auf politischer Ebene die Ursachen dieser Bedrohungslage nicht konsequent angegangen werden.


Wir haben im Gastro-Radar mehrfach darüber berichtet: Die Sicherheitsauflagen steigen, die Verantwortung wird nach unten weitergereicht, während grundlegende Fragen unbeantwortet bleiben. Wie konnte es so weit kommen, dass öffentliche Feste nur noch unter Hochsicherheitsbedingungen stattfinden können? Warum wird mehr über Schadensbegrenzung gesprochen als über Prävention? Und warum fehlt vielen Menschen das Gefühl, dass Recht konsequent durchgesetzt wird – auch gegenüber jenen, die unsere offene Gesellschaft ablehnen oder missbrauchen?


Dass „Sicherheit“ heute als Auszeichnungskriterium gilt, wirkt auf uns wie ein stilles Eingeständnis eines politischen Versagens. Ein Weihnachtsmarkt sollte für Lichter, Begegnung, Handwerk und Genuss stehen – nicht für das reibungslose Funktionieren von Sperrkonzepten und Notfallplänen.

Wir sagen klar: Die Menschen auf den Märkten leisten Großartiges – Händler, Organisatoren, Sicherheitskräfte, Einsatzdienste. Ihnen gilt unser Respekt. Aber wir halten es für falsch, diesen Zustand als neue Normalität zu akzeptieren.

Ein Land, das sich an Hochsicherheits-Weihnachten gewöhnt, hat ein Problem.Und darüber sollte nicht nur am Rande gesprochen werden – sondern offen, ehrlich und ohne Beschönigung.

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