
Die Selbstsperre – Rettungsanker für problemspielende Glücksspieler
Die Spielsucht ist eine ernstzunehmende Krankheit, von der in Deutschland Schätzungen zufolge bis zu 560.000 Menschen betroffen sind. Wenn die Leidenschaft fürs Glücksspiel zur Obsession wird, geraten Problemspieler oft in einen Teufelskreis aus Schulden, Lügen und familiären Konflikten. Eine Möglichkeit, diesem Kreislauf zu entkommen, ist die Selbstsperre. Doch was genau verbirgt sich dahinter?
Was eine Selbstsperre konkret bedeutet
Bei einer Selbstsperre sperren sich Betroffene freiwillig für eine bestimmte Dauer vom Besuch von Spielhallen und der Teilnahme an Glücksspielen im Internet.
In Spielhallen wird dies über ein zentrales Sperrsystem geregelt. Meldet sich ein Problemspieler in einem der rund 150 angeschlossenen Casinos an, erscheint sein Name auf einer Sperrliste. Der Zutritt wird ihm verwehrt.
Bei Online-Casinos wie Sunmaker Deutschland funktioniert die Sperre auf Basis der persönlichen Daten wie Name, Anschrift und Geburtsdatum. Registriert sich ein Spieler während seiner Selbstsperre unter den gespeicherten Angaben neu, wird sein Zugang gesperrt.
Die minimale Dauer einer Selbstsperre beträgt ein Jahr. Danach verlängert sie sich automatisch auf unbestimmte Zeit, bis der Spieler sie aufheben lässt.
Art der Selbstsperre | Mindestdauer | Verlängerung |
Spielhallen | 1 Jahr | automatisch, bis zur Aufhebung |
Online-Casinos | 1 Jahr | automatisch, bis zur Aufhebung |
Der schwierige Schritt in die Selbstverantwortung
Für problemspielende Glücksspieler bedeutet die Selbstsperre, Verantwortung für die eigenen problematischen Verhaltensmuster zu übernehmen. Dieser Schritt fällt vielen Betroffenen sehr schwer.
Das Glücksspiel dient ihnen als Ersatzbefriedigung für tieferliegende persönliche Defizite. In der virtuellen Traumwelt der Casinos suchen Problemspieler oft einen Ausweg aus Frust, Einsamkeit oder Langeweile.
Sich einzugestehen, die Kontrolle über das eigene Spielverhalten verloren zu haben sowie der freiwillige Verzicht auf diese scheinbar einzige Quelle der Zufriedenheit erfordern sehr viel Willenskraft.
Aus diesem Grund zögern Betroffene den Gang zur Selbstsperre oft hinaus, bis die negativen Folgen des pathologischen Spielens ein Ausmaß annehmen, das ihr gesamtes Leben bestimmt.
Selbstsperre als erster Schritt aus der Sucht
Auch wenn die Entscheidung für eine Selbstsperre schwerfällt, ist sie doch der erste wichtige Schritt zur Besserung.
Indem sich Betroffene dem Spielen entziehen, durchbrechen sie den Teufelskreis aus ständig wachsenden Schulden, Lügen gegenüber Nahestehenden und Jobverlust. Sie schaffen sich den Freiraum, ihre persönlichen Probleme anzugehen sowie alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Zusätzlich zur äußeren Kontrolle durch die Sperre ist allerdings eine innere Bereitschaft zur Verhaltensänderung essenziell. Eine Therapie kann Problemspieler auf diesem Weg begleiten und unterstützen. Sie hilft ihnen, die seelischen Hintergründe ihrer Spielsucht zu erkennen und zu bewältigen.
Gemeinsam mit einer Selbsthilfegruppe finden Betroffene außerdem Menschen mit den gleichen Schwierigkeiten, mit denen sie sich konstruktiv austauschen können. Dies stärkt ihr Durchhaltevermögen auf dem Weg in ein zufriedenes Leben ohne Glücksspiel.
Spezielle Beratung für Familien problemspielender Glücksspieler
Nicht nur die Spielsüchtigen selbst sind von den negativen Auswirkungen des pathologischen Glücksspiels betroffen, sondern auch deren Angehörige. Finanzielle Sorgen, Täuschungen und gebrochene Versprechen belasten auch Partner, Kinder und Eltern.
Um diese mit ihren Nöten nicht alleine zu lassen, gibt es spezielle Beratung für Familien problemspielender Glücksspieler. Sie können hier über ihre Situation sprechen, sich ihren Kummer und Ärger von der Seele reden.
In der Beratung erhalten Angehörige wertvolle Tipps, wie sie sich vor weiteren Enttäuschungen schützen und besser mit ihrem süchtigen Familienmitglied umgehen können. Auch der Umgang mit eventuellen Schulden wird thematisiert.
Für viele Familien problemspielender Glücksspieler ist eine eigene Beratung die erste Anlaufstelle. Sie erfahren, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind. Dies ist meist der erste Schritt, um die Situation besser meistern zu können.
Fazit: Ein Silberstreif am Horizont
Die Entscheidung für eine Selbstsperre eröffnet problemspielenden Glücksspielern die Chance, sich aus eigener Kraft aus dem Sog der Spielsucht zu befreien. Sie bedeutet den ersten Schritt hin zu einem selbstbestimmten Leben jenseits der Casino-Welt.
Mit professioneller Therapieunterstützung und im Austausch mit anderen Betroffenen lassen sich nach und nach die seelischen Defizite aufarbeiten, welche die Spielsucht überhaupt erst entstehen ließen.
Ist dieser Weg einmal beschritten, wird für problemspielende Glücksspieler ein neuer Lebensabschnitt ohne Schuldenlast und Lügen möglich. Die Selbstsperre öffnet hierfür die Tür.
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