KI-generierte Restaurantbelege: Spesenbetrug erreicht neue Dimension
- Redaktion Lust auf Dresden

- vor 4 Tagen
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In vielen Unternehmen galt Spesenbetrug bisher als altbekanntes Problem – doch durch neue KI-Modelle wie GPT‑4o und weitere Bild- und Dokumentengeneratoren hat das Thema eine neue Qualität erreicht. Mitarbeitende erzeugen täuschend echte Restaurant- oder Bewirtungsbelege, um sich Erstattungen zu sichern – ganz ohne Photoshop-Kenntnisse, ganz ohne besonderes technisches Know-how.
Explosiver Anstieg
Finanz- und Spesenplattformen berichten von markanten Zuwächsen: So meldete beispielsweise die Plattform AppZen, dass allein im September 2025 etwa 14 % der eingereichten betrügerischen Dokumente KI-erzeugt waren – ein Anteil, der im Jahr zuvor faktisch bei null lag. Eine andere Plattform, Medius, ergab in einer Umfrage, dass ca. 30 % der Finanzfachleute in den USA und Großbritannien einen Anstieg gefälschter Belege nach Einführung von GPT-4o verzeichneten.
Auch das Fintech Ramp meldete, dass es in nur 90 Tagen gefälschte Rechnungen im Wert von über einer Million US-Dollar identifizierte.
Warum diese Fälschungen so gefährlich sind
Die Qualität der Belege ist so hoch, dass visuelle Prüfung kaum noch reicht („Don’t trust your eyes“).
Früher brauchte man Grafik- oder Bildbearbeitungs-Fähigkeiten – heute reicht ein einfacher Textprompt, um eine täuschend echte Quittung zu erzeugen.
Typische Schwachstellen sind Blätter- und Papierstruktur, Logo, Menü-Einträge, zerknittertes Papier – all das simulieren moderne Tools.
Die Einstiegshürde für Mitarbeitende ist minimal – technisch wenig versiert? Kein Hindernis.
Wie Unternehmen reagieren
Um den neuen Betrugsmethoden zu begegnen, setzen Unternehmen auf KI-gegen-KI:
Prüfung von Metadaten: Einige Bildgeneratoren (z. B. von OpenAI) versehen Bilder mit Hinweisen, dass sie KI-erstellt sind.
Inhaltliche Plausibilitätsprüfung: Liegt der Beleg-Preis in Relation zu Reise- oder Bewirtungsdaten? Stimmt der Personalname? Passt die Rechnung zur realen Geschäftsaktivität?
Technisch: Kontrolle über Firmenkarten oder virtuelle Karten, Echtzeit-Abgleich von Transaktionsdaten mit Belegen.
Rechtliche & kulturelle Aspekte
Spesenbetrug erfüllt je nach Fall den Straftatbestand von Betrug oder Urkundenfälschung – arbeitsrechtlich kann das eine fristlose Kündigung rechtfertigen.
Eine Umfrage in Deutschland zeigte, dass 53 % der befragten Arbeitnehmer überhaupt nichts gegen Spesenbetrug haben – bis zu einem Betrag von ca. 106 Euro hielten sie falsche Abrechnungen für akzeptabel.
Besonders beliebt sind laut den Reports Bewirtungsbelege aus Restaurants sowie privat genutzte Büro- oder Home-Office-Ausstattung.
Fazit & Ausblick
Für Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe bedeutet diese Entwicklung eine Herausforderung:
Es steigt das Risiko, dass Rechnungen und Belege manipuliert eingebracht werden – das betrifft nicht nur große Firmen, sondern auch kleinere Betriebe, die Bewirtungen oder Geschäftskunden haben.
Für die Unternehmen heißt das: stärkere Kontrollmechanismen, digitale Prozesse, möglicherweise Begrenzung von Barerstattungen, klare Richtlinien, Schulung der Mitarbeitenden.
Für Dienstleister in der Gastronomie (also auch Ihre Genusspartner) kann sich daraus eine Chance ergeben: Wer transparente und nachvollziehbare Bewirtungsketten bietet – z. B. mit digitaler Belegübermittlung, klarer Namens- und Kundenzuordnung – schafft ein Vertrauens-Argument.
Der Wettlauf zwischen Betrugsproduktion durch KI und KI-gestützter Betrugserkennung hat begonnen und wird weiter Fahrt aufnehmen.
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus regionalen Medien, insbesondere zur aktuellen KI-Entwicklung in direktem Bezug zur Gastrolandschaft.










