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7 % auf Speisen: Vertrauenssignal – oder nur Vertröstung?

7 % auf Speisen: Vertrauenssignal – oder nur Vertröstung?

Das Bundeskabinett setzt auf dauerhaft 7 % Mehrwertsteuer auf Speisen. Offiziell: ein starkes Zeichen der Verlässlichkeit.


Unsere Einordnung: Wir haben mehrfach berichtet, dass dieses Versprechen bereits unter Ex-Kanzler Scholz mit den Worten „Die Mehrwertsteuer von 7 Prozent bleibt“ in Aussicht gestellt wurde. Dann folgten Kurswechsel – und Vertrauen ging verloren. Wenn sich die Politik jetzt dafür feiert, ist das für viele Betriebe schwer zu schlucken.


Die Kehrseite der Medaille

  • Inflations- und Kostendruck frisst Vorteile auf. Energie, Wareneinsatz, Miete, Finanzierung, Versicherungen, Software/IT – alles teurer. Der rechnerische Vorteil der 7 % geht im Rausch der Gesamtkosten oft unter.

  • Getränke bleiben bei 19 %. Wer Speisen querfinanziert hat, kann das nicht mehr so einfach – die Mischkalkulation wird brüchig.

  • Catering & To-go: Theorie vs. Praxis. Auch wenn mehr Einheitlichkeit versprochen wird: In der Umsetzung bleiben Abgrenzungsfälle (Mischleistungen, Bewirtung vs. Lieferung) komplex.

  • Investitionsstau bleibt. 7 % allein lösen keine Themen wie Küchenmodernisierung, Fachkräftebindung, Tarifsteigerungen oder Pachtanpassungen und Restaurantsterben.

  • Erwartungsmanagement bei Gästen. Wer „7 % bleibt“ hört, rechnet mit sinkenden Preisen. Realistisch sind jedoch Preis-Stabilisierung oder moderate Anpassungen – sonst rutschen Betriebe ins Minus.


Rechenbeispiel (vereinfacht)

  • Gericht netto 12,00 € → 7 % = 12,84 € brutto; bei 19 % wären es 14,28 € (Differenz 1,44 €).

  • Steigt der Netto-Preis wegen Kosten um +20 % auf 14,40 €, liegt der Bruttopreis bei 7 % schon bei 15,41 €.→ Fazit: Kostenwellen dominieren den MwSt-Effekt.


Fazit:

Die 7 % auf Speisen sind richtig – aber kein Wundermittel. Nach gebrochenen Zusagen muss die Politik jetzt liefern: verlässlich umsetzen, Bürokratie senken, Planungssicherheit schaffen. Für Betriebe bleibt der Kurs Preis­stabilisierung statt Preissenkung – mit ehrlicher Kommunikation, smarter Kalkulation und Effizienz im Alltag. Nur dann wird aus einem politischen Signal spürbare Entlastung.


Keywords & Tags

Keywords: 

7 Prozent Mehrwertsteuer Speisen, Gastronomie Steuer, Kehrseite 7 %, Preisentwicklung Gastro, Kostendruck Energie Wareneinsatz, Getränke 19 %, Catering Abgrenzung, DEHOGA Sachsen, Dresden Gastronomie

Tags: 

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