Bürokratie statt Entlastung? Widerstand gegen Tierhaltungskennzeichnung in der Gastronomie
- Redaktion Lust auf Dresden

- 26. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Von politischer Seite klingt es oft nach Abbau von Bürokratie – in der Realität aber erleben Gastronomen und Zulieferer genau das Gegenteil. Ein aktuelles Beispiel: Die geplante Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf Gastronomie, Außer-Haus-Verpflegung und verarbeitete Produkte.
Mehrere Branchenverbände – darunter der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS), der Dehoga Bundesverband, das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) und der Grosshandelsverband Foodservice (GVF) – haben sich in einer Allianz zusammengeschlossen und warnen vor massiven Folgen für die Branche.
Was ab 2026 gilt
Ab dem 1. März 2026 wird frisches, unverarbeitetes Schweinefleisch aus deutscher Mast im Handel verpflichtend mit einer Haltungskennzeichnung versehen. Diese Regel soll laut Bundesregierung möglicherweise auch auf Restaurants, Imbisse und Caterer ausgeweitet werden.
Kritik aus der Branche
Die Verbände machen deutlich: Was auf den ersten Blick nach Transparenz klingt, bedeutet in der Praxis bürokratischen Mehraufwand ohne erkennbaren Nutzen. Restaurants müssten Speisekarten laufend anpassen, Lieferketten dokumentieren und Risiken rechtlicher Konsequenzen tragen. Kleine und mittelständische Betriebe wären überfordert – und damit in ihrer Existenz gefährdet.
Besonders kritisch: Importware aus anderen EU-Staaten wäre nicht betroffen. Das würde heimische Erzeuger schwächen und die Gastronomie dazu zwingen, auf günstigere Ware ohne Kennzeichnung auszuweichen. Ein echter Wettbewerbsnachteil für die deutsche Landwirtschaft.
Hinzu kommt, dass nach Einschätzung der Branche der Verbraucherwunsch nach Kennzeichnung im Restaurant kaum relevant ist. Viele Betriebe informieren ihre Gäste schon heute freiwillig über Herkunft und Tierwohl, ganz ohne gesetzliche Pflicht.
Appell an die Politik
Die Verbände fordern die Bundesregierung deshalb auf, die Pläne zu stoppen. „Die Maßnahme würde enorme Bürokratie schaffen, ohne einen spürbaren Mehrwert für Gäste oder Tierwohl zu liefern“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.
Die Kritik macht deutlich: Während die Politik Bürokratieabbau verspricht, droht der Gastronomie mit solchen Gesetzen eine neue Belastungswelle. Die Frage bleibt: Was kommt als Nächstes?
Tags & Keywords
#Gastronomie #Tierhaltungskennzeichnung #Bürokratieabbau #Foodservice #Dehoga #Systemgastronomie #Tierwohl #GastroDresden #lustaufdresden
Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus regionalen Medien, insbesondere zum Thema der Tierhaltungskennzeichnung.










