Gastronomie in Deutschland: Von großem Vermögen zu kleinem Geld
- Redaktion Lust auf Dresden

- 27. Sep.
- 2 Min. Lesezeit

Die Gastronomie ist ein Sehnsuchtsort für viele: gutes Essen, volle Tische, zufriedene Gäste. Doch wer glaubt, dass sich damit ein Vermögen machen lässt, sollte genauer hinschauen. Eine Analyse der Mook-Group aus Frankfurt am Main zieht ein geradezu vernichtendes Fazit: Wer in die handwerklich seriöse Speisegastronomie investiert, macht aus einem großen Vermögen ziemlich sicher ein kleines.
Sharpe-Ratio für die Küche
Die Mook-Group hat ein Finanzinstrument aus der Börsenwelt auf die Gastronomie übertragen – die Sharpe-Ratio, die Rendite und Risiko ins Verhältnis setzt. Während Werte von +2 als hochattraktiv gelten, ergab die Berechnung für die Gastronomie in Deutschland eine „katastrophale“ Sharpe-Ratio von -2,05.
Die zugrundeliegenden Daten sind ernüchternd:
Rund 80 % aller Restaurants scheitern innerhalb von fünf Jahren.
Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei mageren 1 bis 3 %.
Im Vergleich zur risikofreien Bundesanleihe ergibt sich eine erwartete Fünfjahresrendite von -78 %.
Ein maximales Risiko
Die Gastronomie ist extrem volatil, abhängig von Trends, Krisen und steigenden Kosten. Anders als an den Finanzmärkten gibt es keine standardisierten Datenbanken, die eine langfristige Kalkulation ermöglichen. Hinzu kommen äußere Schocks wie Pandemie, Energiekrise oder Mehrwertsteuerdiskussionen – jeder dieser Faktoren kann Betriebe ins Aus treiben.
Das Urteil der Mook-Group fällt entsprechend scharf aus: „Kein Mensch, der noch bei klarem Verstand ist, sollte in einem maximal gastronomiefeindlichen Umfeld wie Deutschland sein Geld in die handwerklich seriös arbeitende Speisegastronomie investieren.“
Realität oder Überzeichnung?
So drastisch diese Analyse klingt, sie verweist auf eine Wahrheit, die in der Branche längst bekannt ist: Das wirtschaftliche Umfeld für Gastronomen ist härter denn je. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und eine unberechenbare Politik setzen vielen Betrieben zu.
Gleichzeitig gibt es jedoch auch Gegenbeispiele: leidenschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit Kreativität, klarer Positionierung und regionaler Verwurzelung erfolgreich bestehen. Doch deren Erfolgsgeschichten sind eher Ausnahmen als die Regel – und sie beruhen weniger auf Rechenmodellen als auf persönlichem Einsatz und Risiko.
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus regionalen Medien, insbesondere zur aktuellen Entwicklung in der Gastrobranche.










