Erwachsene bestellen von der Kinderkarte – Trend oder Trugschluss für die Gastronomie?
- Redaktion Lust auf Dresden

- 26. Sep.
- 2 Min. Lesezeit

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Immer mehr Erwachsene greifen in Restaurants zu Gerichten von der Kinderkarte. In Deutschland haben bereits 38 % der Befragten mindestens einmal ein Kindergericht gewählt – das ist europäischer Spitzenwert hinter dem Vereinigten Königreich (40 %).
Gründe für den Griff zur Kinderkarte
Die Motive klingen zunächst nachvollziehbar:
Portionsgröße: 42 % der Befragten schätzen die kleinere Menge.
Auswahl: 32 % entscheiden sich, weil bestimmte Gerichte nur dort zu finden sind.
Preis: Für 19 % spielt die Kostenersparnis eine Rolle.
Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Der Preis rückt zunehmend in den Vordergrund. Besonders im internationalen Vergleich zeigt sich, dass nur in Ländern wie Großbritannien (27 %) oder Frankreich (21 %) die Kostenersparnis noch wichtiger ist als in Deutschland.
Ist das wirklich eine Chance?
Während Branchenvertreter wie Sinahn Fabian Sehk von Lightspeed in diesem Trend eine Möglichkeit für Gastronomen sehen, das Angebot flexibler zu gestalten, stellt sich die Frage: Handelt es sich tatsächlich um eine Chance – oder eher um ein Symptom einer Branche unter Druck?
Denn „kleinere Portionen“ sind kein neues Konzept. Seniorenteller oder halbe Portionen lassen sich vielerorts bestellen, ganz ohne die Kinderkarte bemühen zu müssen. Was bleibt, ist der Fokus auf günstigere Preise – und der könnte für Gastronomen eher ein Problem darstellen als eine Lösung.
Wenn Gäste verstärkt kleine und günstige Gerichte bevorzugen, sinkt der durchschnittliche Umsatz pro Besuch. Für eine Branche, die ohnehin mit steigenden Kosten für Personal, Energie und Lebensmittel kämpft, kann das am Ende zu noch mehr wirtschaftlichem Druck führen.
Fazit
Der Griff zur Kinderkarte mag für Gäste attraktiv erscheinen – für die Gastronomie ist er jedoch kaum ein neues Geschäftsmodell. Stattdessen zeigt sich darin ein Trend, der verdeutlicht: Viele Menschen achten beim Restaurantbesuch stärker aufs Geld. Die eigentliche Herausforderung liegt also darin, attraktive Angebote zu schaffen, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren.
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus regionalen Medien, insbesondere zur aktuellen Entwicklung in der Gastrobranche.










