Generation KI – was uns in der Branche noch so alles erwartet - Ein persönlicher Blick von Dirk Andersch
- Redaktion Lust auf Dresden

- 6. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Aug.

Wenn ich mit Gastronomen oder Hoteliers spreche – und das tue ich fast täglich – dann fällt in letzter Zeit immer öfter ein Begriff: Künstliche Intelligenz. Mal ist es ehrfürchtiges Staunen, mal blankes Unverständnis, manchmal auch leiser Frust. Aber eines wird klar: Die KI kommt. Und sie wird bleiben. Die Frage ist nur – wie wird sie unsere Branche verändern?
KI ist kein Zukunftsszenario mehr
Was wir gerade erleben, ist keine ferne Utopie mehr, sondern bereits spürbare Realität:
KI schreibt bereits Speisekarten,
optimiert Warenwirtschaft,
beantwortet Gästeanfragen im Chat,
schlägt Rezepturen vor,
und analysiert in Sekundenschnelle Bewertungen auf Google & Tripadvisor.
Und ja – auch wir als Redaktion nutzen KI täglich, um Informationen schneller zu bündeln, Beiträge zu strukturieren oder SEO-fit aufzubereiten. Aber: Wir reden hier über Tools. Die Persönlichkeit bleibt menschlich.
Zwischen Service und Simulation
Die neuen Entwicklungen wie das kontroverse Tool „LooksMapping“ – eine KI, die Restaurantgäste nach Attraktivität bewertet – zeigen, wohin die Reise auch gehen kann: oberflächlich, datenbasiert, teilweise bedenklich. Hier stellt sich die Frage: Wollen wir das? Wollen wir, dass unsere Branche über Algorithmen beurteilt wird, die den eigentlichen Wert – die Begegnung – gar nicht erfassen können?
Gastronomie war schon immer Herzenssache. Emotion. Spontaneität. Es geht um Düfte, Geräusche, Blickkontakte. Nichts davon lässt sich vollständig digitalisieren – und das ist gut so.
Chancen statt Schockstarre
Trotzdem dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken. Wer heute offen bleibt für neue Impulse, kann mit KI vor allem eines tun: Zeit gewinnen. Zeit für den Gast. Zeit für das Team. Zeit für Innovation.
Was wir in den nächsten Jahren erwarten dürfen:
Personalisierte Gästereisen: Digitale Tools erkennen Vorlieben und optimieren Erlebnisse individuell.
Sprachassistenten im Service: Bestellungen per KI-Tablet oder mit natürlicher Sprache am Tisch.
Virtuelle Küchenplanung: KI-gestützte Vorschläge für Speisenfolgen auf Basis von Verfügbarkeiten.
Nachhaltigkeitssteuerung: KI erkennt Energieverbrauch, Müllverhalten und Warenrotation.
Emotionserkennung: Erste Tools versuchen, durch Mimik Emotionen von Gästen zu deuten – ein echter Diskussionspunkt.
Was zählt, bleibt analog
Was bei all dem nicht verloren gehen darf, ist die Haltung: Wertschätzung, Authentizität und echter Service. Die KI kann uns viel abnehmen, aber nicht das, was ein guter Gastgeber mitbringt: Ein Gespür für Menschen.
Ich bin überzeugt: Die Generation KI bringt nicht das Ende der Gastronomie – sondern eine neue Chance, uns wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.










