Kinder unerwünscht – Symptom einer schwindenden Gastkultur?
- Redaktion Lust auf Dresden
- vor 5 Stunden
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Im Wandel der Zeiten stellt sich immer häufiger die Frage: Sterben unsere alten Tugenden? In unserem Gastro-Radar geht es nicht nur um Trends und Zahlen der Branche, sondern auch um das Verhalten der Gäste – und hier zeichnet sich ein Bild ab, das viele Gastronomen mit Sorge erfüllt.
Unsitten im Alltag
Dresdner Gastronomen berichten zunehmend von Entwicklungen, die früher undenkbar waren:
Gäste bringen eigene Speisen und Getränke mit ins Restaurant.
Auf Terrassen am Neumarkt sitzen Menschen, ohne einen Funken Respekt gegenüber Gastgebern, die für jeden Platz hohe Mieten zahlen.
Kinder dürfen sich benehmen wie daheim im Kinderzimmer, ohne Rücksicht auf andere Gäste oder das Personal.
Respekt und Wertschätzung – Fehlanzeige.
Was einst bei Knigge gelehrt wurde und in Kindergarten und Schule selbstverständlich zum Lernprogramm gehörte, scheint sich heute in Luft aufzulösen.
Kinderverbote in Italien – ein neuer Trend?
Während man hierzulande noch diskutiert, ziehen andere Länder Konsequenzen. In Italien verbreitet sich ein Trend, der für Aufsehen sorgt: Immer mehr Restaurants verhängen Zutrittsverbote für Kinder.
In Milano Marittima wurde eine Familie mit ihrem fünfjährigen Sohn abgewiesen – Kinder sind im Lokal nicht gestattet.
In Bologna weist die Osteria del Sole mit einem durchgestrichenen Kinderwagen-Schild auf ihr Verbot hin.
In Rom untersagt die Fraschetta del Pesce Kindern unter fünf Jahren den Zutritt.
Die Begründung der Betreiber: mangelnde Erziehung, unangenehme Vorfälle und der Wunsch, einem „bestimmten Klientel“ Ruhe und ungestörte Atmosphäre zu garantieren.
Rechtliche Grauzonen
Das Vorgehen bleibt nicht ohne Kritik: Bürgermeister und Juristen weisen darauf hin, dass Lokale öffentlich zugänglich sein müssen – auch für Kinder. Ein Verbot allein aufgrund des Alters sei rechtlich nicht haltbar. Letztlich liegt die Verantwortung bei den Eltern, ihr Kind auf ein angemessenes Verhalten vorzubereiten.
Unser Fazit
Ob in Dresden, Rom oder Bologna – die Diskussion zeigt, dass wir es nicht mit einzelnen Vorfällen, sondern mit einem gesellschaftlichen Problem zu tun haben. Wo Erziehung und Respekt schwinden, entstehen Regeln und Verbote.
Für die Gastronomie ist das ein fatales Signal: Sie lebt vom Miteinander, vom Respekt zwischen Gast und Gastgeber, von Rücksichtnahme und Kultur. Wenn diese Werte verloren gehen, verliert auch die Gastronomie ihre Zukunft.
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus Medien, insbesondere zur aktuellen Entwicklung in der Gastrolandschaft.