LAP Coffee – Kaffeegenuss oder Kulturverlust?
- Redaktion Lust auf Dresden

- 9. Sept.
- 1 Min. Lesezeit

Die neue Art, Kaffeegenuss zu zelebrieren? Für uns klingt es eher nach einem weiteren Schritt in Richtung Vernichtung unserer Kultur- und Genusslandschaft.
Die Café-Kette LAP Coffee expandiert rasant: 20 Filialen in Berlin und München in nur zwei Jahren, Hamburg soll als Nächstes folgen. Das Erfolgsrezept: kleine Flächen, vollautomatisierte Maschinen, günstige Preise – Cappuccino für 2,50 Euro, der nach eigenen Angaben trotzdem Gewinn bringt. Unterstützt wird das Ganze von finanzstarken Investoren und Gründern mit Start-up-Hintergrund.
Kritik von allen Seiten
Doch der schnelle Erfolg hat seinen Preis:
Inhabergeführte Cafés geraten unter Druck, können die Dumpingpreise ohne Investorengelder kaum halten.
Nachbarschaften fürchten um Vielfalt und Atmosphäre – Vorwürfe von Gentrifizierung werden laut.
Umweltaspekte wie der massive Einsatz von To-go-Bechern passen nicht zum Zeitgeist.
Philipp Reichel vom Isla Coffee in Berlin bringt es auf den Punkt: „LAP Coffee wird viele Läden verdrängen.“
Kultur vs. Konzept
Natürlich trifft LAP Coffee mit Effizienz, Preis und digitaler Ansprache den Nerv einer jungen, mobilen Zielgruppe. Doch was bleibt dabei auf der Strecke? Für uns ist klar: Kaffeekultur bedeutet mehr als ein schneller Becher im Vorbeigehen. Sie lebt von Begegnung, Atmosphäre, Handwerk und der Persönlichkeit der Gastgeber.
Gerade in Städten wie Dresden, Leipzig oder Chemnitz sind es die kleinen Cafés, die ein Viertel prägen, die Kultur lebendig halten und echte Qualität bieten. Wenn diese Vielfalt verschwindet, verlieren wir mehr als nur Alternativen zum Coffee-to-go – wir verlieren ein Stück unserer Genusskultur.
Unser Fazit
LAP Coffee mag wirtschaftlich clever sein, aber es ist kein Modell, das wir uns für die Zukunft der Gastronomie wünschen. Wir setzen auf echte Gastgeber, ehrliches Handwerk und Orte, an denen Kaffee nicht nur ein Produkt, sondern ein Erlebnis ist.










